Industriecharme meets Toskana.
Tag zwei unserer Radtour von Dresden nach Prag beginnt gut ausgeschlafen mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet in unserer empfehlenswerten Pension Jitřenka Hřensko. Heute geht’s von Hřensko (Herrnskretschen) über Děčín (Tetschen) nach Litoměřice (Leitmeritz), das sind rund 50 km.
Wir setzen in Hřensko mit der Fähre auf die andere Elbseite über – was Spaß macht und leider viel zu schnell vorüber geht – und sind somit lustigerweise wieder kurzzeitig auf deutschem Boden. Kurz darauf passieren wir aber wieder die Grenze nach Tschechien.
Der rund 1300 km lange Elberadweg ist eine internationale Fernroute, die vom Riesengebirge bis zur Elbemündung in deutschem Cuxhaven führt. In der Aussiger Region (bei Ústí nad Labem / Aussig an der Elbe) beträgt die Länge des Elberadwegs 96 km. Der tschechische Abschnitt des Elberadwegs wird übrigens als Radweg Nr. 2 bezeichnet.
Linkerhand fließt die Elbe gemächlich dahin, rechterhand überholt uns gelegentlich der Zug Richtung Prag. Die Sonne lacht, und wir sind happy.
Die steilen Klippen der Böhmischen Schweiz gehen in sanfte Hügel des Böhmischen Mittelgebirges über, und wir erreichen Děčín (Tetschen). Da wir noch kurz nach Kartenmaterial in der Touri-Info (direkt an der Brücke) schauen wollen, überqueren wir die blumengeschmückte Brücke mit Blick auf’s Schloss. Ein paar Karten, eine neue Sonnenbrille und einen leckeren Espresso reicher geht’s weiter.
Kurz darauf retten wir eine wiiinzige Baby-Spitzmaus, die mitten auf dem Radweg herumsitzt. 🐭 Einige Weltkriegsbunker säumen in dieser Gegend das Elbe-Ufer… Das Industrieflair rund um Ústí nad Labem (Aussig an der Elbe) ist durchaus deutlich ausgeprägt. Die „markante“ Marienbrücke (Mariánský most) fällt einem auch vom Zug aus stets ins Auge – Schönheit liegt im Auge des Betrachters.
Hinweis: wer die blöden Fußgängerbrücken an der kommenden Schleuse Masarykovo Zdymadlo (direkt unterhalb der Hrad Střekov / Burg Schreckenstein) umgehen will, sollte einfach dieses kurze Stück auf der normalen Straße weiterfahren. Sonst hat man das Vergnügen, sein vollgepacktes Fahrrad die Treppen rauf- und runterzuschleppen.
Im südlichen Ortsteil Brná wird die Gegend wieder deutlicher hübscher. Hier treffen wir auf die Beachbar Chill&Fun Brna Beach Volejbal, die zwar um die Uhrzeit noch nicht richtig geöffnet scheint (wir sind die einzigen Gäste), aber uns trotzdem einen leckeren Burger zaubert. Nebenan ist ein hübsches Schwimmbad – sehr schade, dass wir so wenig Zeit (und keine Schwimmsachen dabei) haben!
Die darauffolgenden Kleingärten direkt an der Elbe sind traumhaft schön gelegen, die Landschaft mutet fast toskanisch an… irre schön.
Rund um den Inspirationspark von CS-BETON wird gebaut und wir verfransen uns ein bisschen, aber alles halb so wild. Kurz darauf sind wir in Litoměřice (Leitmeritz) angekommen! Nur noch den kleinen Berg hinauf, und schon stehen wir vor unserer Penzion Mácha, die ganz entzückend ist!
Schnell das Gepäck verstaut, danach traben wir ein wenig durch das hübsche Städtchen. Es ist Montag Abend, alles wirkt etwas ausgestorben, aber sehr adrett. Im Restaurant Dobrá Bašta werden wir köstlich bewirtet. Einen Späti mit selbst eingeweckten Suppen und einem kühlen Bierchen treiben wir auch noch auf – der Abend ist perfekt.
Dresden → Prag | Etappe 2: Von Hřensko nach Litoměřice | ca. 50 km | GPX-Download
